(ballroom ist die englische Bezeichnung der Standardtänze) genannt, ist einer der fünf Standardtänze, Bestandteil des allgemeinen Tanzprogramms und weltweit verbreitet. Im deutschen Sprachgebrauch wird Tango mit dem europäisierten Tango gleichgesetzt. Der ursprüngliche Tango kommt aus Argentinien und Uruguay. Diese ursprüngliche Form des Tango Argentino hat sich erst vor 20 Jahren richtig in Europa etabliert.
Der Tango Argentino wurde früher in den Hafenkneipen Argentiniens getanzt und galt als unfein. Erst um 1910 wurde der Tango in Argentinien gesellschaftsfähig und übersprang bald darauf die Landesgrenzen, zunächst in die USA, dann nach England, Frankreich und Deutschland. Reisende der oberen gesellschaftlichen Klassen brachten von ihren Reisen nach Buenos Aires in Argentinien den Tango Argentino nach Paris in Frankreich. Die dortige konservative Oberschicht empfand den Tanz als „wild“ und „anstößig“ und wollte die weitere Verbreitung verhindern. Britische Choreografen nahmen sich schließlich des Tango Argentino an und passten ihn stilistisch den gesellschaftlich akzeptierten Standardtänzen an. Das Ergebnis war der "International Tango", der seitdem keine wesentliche Veränderung erfahren hat.
In den meisten Ländern der westlichen Welt brach um 1912 das „Tango-Fieber“ aus. Es gab Tango-Kleider, Tango-Farben, Tango-Tees, Tango-Champagner, Tango-Gardinen usw. Eine ganze Industrie lebte zu dieser Zeit vom Tangoboom. Nach dem 1. Weltkrieg brachen dann alle Dämme. Die Tango-Welle brandete höher und höher. Shimmy, One-Step, Charleston gingen, der Tango blieb. In den Tanzcafés und Ballsälen bildeten sich spezielle Tango-Orchester, meist in exotischen Phantasie-Kostümen, allen voran der junge Spanier Juan Llossas, dessen Kapelle zur Eröffnung des „Femina“-Tanzpalastes am 1.10.1929 spielte und so über Nacht berühmt wurde. In den 30er Jahren im letzten Jahrhundert ging der Tango dann zwei getrennte Wege: Die meisten Tangos waren sentimentale, süßlich-schmachtende Tagesschlager in einfacher Melodie, oft mit rührseligen Texten. Andererseits gab es eine Renaissance des „Tango Argentinos“.
Der zweite Weltkrieg bedeutete ein Zäsur in der Geschichte des Tangos. Nach 1945 war nichts mehr, wie es früher einmal gewesen war. Politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Strukturen waren zerschlagen. Die „Gesellschaft“ war tot und mit ihr im Grunde auch der Gesellschaftstanz. Speziell in Deutschland gab es zwischen 1945 und 1955 eine zweite Blüte. In der Schlagerparade des Nordwestdeutschen Rundfunks hielt sich der Tango „Florentinische Nächte“ länger als jeder andere Schlager an der Spitze der Hörerwünsche. Dann aber ging es mit dem Tango, wie mit den anderen Gesellschaftstänzen bergab. Zwar gab es zwischen 1945 und 1980 mehr als 200 Modetänze, aber die meisten waren nur Eintagsfliegen, keiner erreichte nur annähernd die Popularität des Internationalen Tangos, der ja auch mal ein Modetanz war, bevor er zum Standardtanz avancierte.
Die beiden Tangoformen unterscheiden sich erheblich in ihrem Charakter, Ausdruck und Bewegungsformen. Um Verwechslungen zu vermeiden, wird die Bezeichnung "internationaler Tango" verwendet. Von 1958 bis 1960 zählte der Tango in Deutschland zu den Lateinamerikanischen Tänzen, 1963 wurde er als Standardtanz in das allgemeine Tanzprogramm aufgenommen und gehört seither zum Standard-Repertoire der europäischen Tanzschulen. Er wird im 2/4 und 4/4-Takt gespielt. In den 1990er Jahren wurde der Tango Argentino zusammen mit seinen verwandten Formen, der Milonga und dem Vals, sowie den lateinamerikanischen Tänzen Salsa, Merengue, Bachata und kubanischem Cha-Cha-Cha zum Modetanz und fand Anhänger in aller Welt. Auch in Europa und speziell in Deutschland hat sich seitdem eine große Tango-Argentino-Szene etabliert.
Der Trend ging mit einer Back-to-the-roots-Mentalität einher; viele Tänzer streben danach, die Tänze in ihrer ursprünglichen Form zu tanzen.
Des Weiteren wandelten viele Tango-Tänzer ihren Tanzstil ab, indem sie Tanzfiguren und Charakter des Tango Argentino übernahmen. Der Internationale Tango wird als „feurig“ und „leidenschaftlich“ charakterisiert. Der Tango Argentino wird dem gegenüber mit Zärtlichkeit in Verbindung gebracht.
Ursache für die subjektive Empfindung der Leidenschaft des Internationalen Tango sind die abrupten Wechsel von Tempo und Bewegungsform: Lange, schleichende Gehschritte wechseln sich mit kleinen, zackigen Schritten ab, fließende mit abgehackten Bewegungen, das ruhige Dahingleiten der Oberkörper bildet einen Gegenpol zu den ruckartigen Drehungen der Köpfe. Ein besonderes Merkmal des Tangos ist seine gleichmäßige Schrittstruktur. Die Oberkörper bleiben während des Tanzes ruhig, alle Effekte werden nur aus der Körperhaltung des Paares zueinander erzeugt. Im Gegensatz zu den anderen Standardtänzen ist der Tango kein Schwung-, sondern ein Schreittanz. Es findet also kein Heben und Senken statt. Der Körper verweilt in einer Höhe und wird eben über das Parkett bewegt.
Die Tanzmusik des Internationalen Tango enthält deutlich erkennbare europäische Einflüsse: Sie ist mit einfacher Staccato-Perkussion unterlegt, die von einem Schlagzeug gespielt wird und mit kurzen Trommelwirbeln durchsetzt ist; die Musik klingt „hart“ und „aggressiv“, dynamisch und aufregend. Vorwärtsschritte werden mit der Ferse angesetzt. Im Gegensatz dazu kommt die Tanzmusik des Tango Argentino im Allgemeinen ohne Perkussionsinstrumente aus, und wird von den rhythmischen Betonungen der Orchesterinstrumente getragen; die Musik klingt „weich“ und „melancholisch“, ist für den Tanzanfänger allerdings schwer im Tanzrhythmus wahrzunehmen. Typisch für den internationalen Tango ist folgende Instrumentation: Bandoneon, Streicher, Bass, Schlagzeug. Bei „Let´s dance“ wird der internationale Tango unterrichtet, der einen klaren und eingängigen Rhythmus hat und in weiterführenden Kursen wird das eine oder andere Element aus dem argentinischen Tango zusätzlich zur „normalen“ Tanzfigur integriert, weshalb ein „Let´s dance“-Tango besonders ist und sehr schön ausschaut.
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